1. Was genau ist Glück und lässt sich Glück sogar messen?
In der Glücksforschung geht es primär um das subjektive Wohlbefinden, also das, was wir als Glücklichsein bezeichnen. Dabei gibt zwei Arten des subjektiven Wohlbefindens:
Das „Kognitive Wohlbefinden“ bezeichnet das dauerhafte Gefühl, also die generelle „Zufriedenheit“ mit dem Leben also dem „Glücklichsein“ („Zufriedenheit“ im Englischen: z.B. „Satisfaction“ oder „Contentment“).
Dabei findet ganz bewusst eine Abwägung zwischen dem was man will (den Zielen, Erwartungen und Wünschen) und dem was man hat statt. Es geht also um die Bewertung der Menschen wenn sie ihr Leben beurteilen sollen, wobei es in diesem Fall ganz entscheidend auf die Ziele ankommt, die man für sich selbst setzt. Um den Stand des Glücksgefühls in den verschiedenen Ländern zu messen, werden weltweit Menschen nach ihrer Zufriedenheit befragt. In diesem Umfragen kann das aktuelle Glücksempfinden auf einer Skala von null (ganz und gar unzufrieden) bis zehn (ganz und gar zufrieden) angegeben werden.
Das „Emotionale Wohlbefinden“ meint das „Glücklichsein“ im Moment und wird dabei am Verhältnis zwischen den positiven und den negativen Gefühlen im Durchschnitt des Tages gemessen („Glück“ im Englischen: Im engeren Sinne „Happiness“). Dabei geht es um das gefühlte Wohlbefinden während man sein Leben erlebt.
2. Wann sind Menschen glücklich?
Der Trick glücklicher Menschen, auch wenn sie dies oft gar nicht bewusst tun, ist im Tagesdurchschnitt deutlich mehr positive als negative Gefühle zu haben. Dies unterscheidet sie von unglücklichen Menschen und lässt sie ihr Leben im hohen Maße als zufrieden erleben.
3. Was kann man tun, um glücklicher zu werden?
Es gibt eine Reihe von Ansätzen um das Gefühl des Glücks aufzubauen oder zu verstärken. Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Kurses vom Lukyly zum Glücklichsein. Wichtig dabei ist, sich realistische Ziele zu setzen und soziale Kontakte zu intensivieren.
4. Wie sieht es mit materiellem Wohlstand aus? Spielt dieser eine wichtige Rolle beim Glück?
Jeder braucht natürlich Geld zum Leben um die Miete zu bezahlen, den Kühlschrank zu füllen und die materiellen Grundbedürfnisse zu decken. Auch eine finanzielle Sicherheit ist wichtig. Dennoch sollte man die Bedeutung des Geldes zum Glücklichsein nicht überschätzen. An mehr Einkommen gewöhnt man sich schnell, wenn die materiellen Grundbedürfnisse gedeckt sind. Das mehr Einkommen auch automatisch mehr Glück bedeutet ist ein Trugschluss. Dabei geben uns weltweite Befragungen zur Lebenszufriedenheit eine ganz klare Auskunft: Trotz des massiven Anstiegs der Einkommen in den westlichen Industrieländern seit den 1960er-Jahren nahm die durchschnittliche Zufriedenheit in diesen Ländern seit dieser Zeit kaum zu.
5. Eine steigende Lebenserwartung ist nicht gleichbedeutend mit Lebenszufriedenheit und Glücksempfinden. Was kann man im Alter für sein Glück tun?
Die Umfragen unter älteren Menschen zeigen, dass diese eigentlich ganz zufrieden mit
ihrem Leben sind. Wichtig im Rentenalter ist, dass man sich eine Aufgabe sucht, die einen erfüllt und dass der Vereinsamung vorgebeugt wird. Daher sind auch gute soziale Kontakte im Alter entscheidend.
6. Welche Hinweise kann die Glücksforschung Unternehmen geben, um deren Erfolg zu unterstützen?
Im Zuge des demographischen Wandels und angesichts der Arbeitskräfteknappheit kommen Unternehmen gar nicht mehr drum herum, sich um das Glück ihrer Mitarbeiter zu kümmern. Erfolgreiche Unternehmen wissen, dass zufriedene und glückliche Mitarbeiter auch engagierter, loyaler, kreativer und produktiver sind. Dabei ist eine Personalführung wichtig, bei der die Menschen des Unternehmens im Mittelpunkt stehen, eine gelebte Work-Life-Balance und eine interessante Arbeitsplatzgestaltung möglich sind.
7. Kann auch die Politik für das Glücksgefühl der Bürger sorgen?
Die OECD hat in ihrem „Better Life Index“ gute Vorarbeit geleistet und auch der Himalaya-Staat Bhutan ist mit gutem Beispiel voran gegangen und hat das Glück seiner Einwohner zum offiziellen Ziel des Handelns der Regierung erklärt.
Über die Zusammenhänge zwischen dem subjektiven Wohlbefinden der Bürger und den Faktoren der Lebensqualität (Gesundheit, Bildung, Einkommen, Umwelt und der Verteilung des Einkommens, Soziale Kontaktmöglichkeiten, etc.) ist mittlerweile einiges bekannt. Daher wäre es durchaus ein guter Ansatz und möglich die Lebensqualität und die Lebenszufriedenheit der Bürger als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern und die Politik stärker hierauf auszurichten.